Planausschnitt
North Queensland/Atherton Tablelands | |
Würgefeigen, die Baummörder | |
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Hier wird die Entstehung einer Würgefeige, bzw. dieser hier im
besonderen, beschrieben. Bis dato wusste ich nicht, dass es sich bei diesen skurrilen Bäumen überhaupt um "Würge"feigen handelt und dachte, es sind einfach Bäume, die sehr viele Luftwurzeln und einen lustigen Wuchs haben. Denkste! Hier hat sich ein Mord abgespielt! |
Durch z.B. Vogelkot landet der Samen einer Würgefeige auf dem Ast eines äußerst unglückseligen Baumes. Der Samen keimt und schickt seine Wurzeln entlang des Wirts-Stammes in Richtung Boden. |
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Dort angekommen, versorgt sich die Feige mit Nährstoffen
und entwickelt Luftwurzeln, mit denen sie den Wirts-Baum
umklammert und ... würgt! Wenn ich mich nicht täusche,
werden dem Wirts-Baum außerdem auch Nährstoffe aus dem Stamm
entzogen. |
Gleichzeitig treibt die Feige natürlich auch nach oben aus in Richtung Licht. Die Äste überdecken die Krone des Wirts-Baumes und nehmen ihm zusätzlich das Licht. Der Wirts-Baum wird so getötet, verrottet schließlich und übrig bleibt die Würgefeige mit ihrer filigranen Struktur und dem oft scheinbar "hohlen" Stamm, wo früher mal der Wirts-Baum gestanden hat. | |
Im speziellen Fall dieser Würgefeige ist noch folgendes passiert: Der Wirts-Baum ist umgefallen und zusammen mit der Feige auf einen benachbarten Baum gestürzt. In dieser Schräglage hat die Feige dann weiterhin Wurzeln in Richtung Boden geschickt, wodurch dieses Vorhangartige Erscheinungsbild zustande kam. Der Wirts-Baum verrottete dann irgendwann und übrig blieb die Feige. Bitte also mit diesem Wissen jetzt nochmal anschauen: Curtain Fig Tree Irre, oder? Mit diesem neu entdeckten Wissen geht man plötzlich ganz anders durch den Regenwald, es gibt nämlich jede Menge Würgefeigen dort und jetzt weiß man ja, wo man nach den jungen Sämlingen Ausschau halten muss- in den Astgabeln eines anderen Baumes. |