Stadtplan - Ausschnitt
Siena | |
Siena, die Rivalin von Florenz | |
Siena war nicht nur einer der mächtigen Stadtstaaten in der italienischen Toskana, sondern auch eine große Rivalin von Florenz, sowohl in politischer, wirtschaftlicher und künstlerischer Hinsicht. Während Florenz vor allem durch seine Renaissance-Bauwerke und Kunstwerke besticht, wird Siena von der Gotik mit ihren hohen, meist fensterreichen Palästen und den engen, schummrigen Gassen der mittelalterlichen Altstadt geprägt. Die Silhouette wird bestimmt durch die vollständig erhaltene Stadtmauer und den hohen Torre del Mangia, den Rathausturm. Siena gilt als eine der schönsten Städte der Toskana. |
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Die drei Hügel -zwischen den Flüssen Elsa und Arbia- auf denen die Stadt liegt waren schon von den Etruskern besiedelt. Von den Langobarden und später von den Karolingern erobert, regierten in Siena zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert die Bischöfe. Erst im 12. Jahrhundert gelang es den Bürgern von Siena, den Bischof als Regenten abzusetzen, sich unter den Schutz des Kaisers zu stellen und eine Stadträte-Regierung zu bilden. In den folgenden drei Jahrhunderten erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blüte durch Handel und Bankgeschäfte in ganz Europa, befand sich jedoch gleichzeitig in ständigem Kriegszustand. Denn Siena war kaisertreu, während Florenz es mit dem Papst hielt. | |
Trotz aller Spannungen blieb Siena weitgehend noch mehr als
200 Jahre ein freier Stadtstaat. 1859 war Siena die erste
Stadt Italiens, die per Volksentscheid für den Anschluss an
das Königreich Italien stimmte. Heute prosperiert die Stadt
dank ihrer wirtschaftlichen Säulen Tourismus, Universität
und Bankenwesen. Die Stadt ist darüber hinaus bekannt für
den Palio di Siena, ein Pferderennen, das am zentralen Platz
Piazza del Campo ausgetragen wird. Ab der Blütezeit im 14.Jahrhundert und insbesondere nach der Eroberung durch Florenz 1559 entstanden keine herausragenden Bauwerke mehr. Was natürlich kunsthistorisch gesehen ein unschätzbarer Vorteil ist, da der Baustil unverfälscht blieb. Das faszinierende Kulturerbe konnte glücklicherweise bewahrt werden und zieht bis heute Menschen aus aller Welt an. Aber die Fülle an Kunstwerken ist so immens, dass schon einige Zeit dazu erforderlich ist um sie auch ausreichend zu genießen. Hier ist auf einem Rundweg zu erfahren, was keinesfalls
versäumt werden darf.
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