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Frankfurt  
   
Kaiserdom Sankt Bartholomäus -Innenraum-
 
An Kapitellen, Maßwerk und Gewölberippen sind die verschiedenen Phasen des Ausbaus der Gotik abzulesen. Das Auffallendste im Inneren ist die fast gleiche Länge von Mittelschiff und Querschiff, deren Gewölbe erst im 19.Jahrhundert auf eine einheitliche Höhe gebracht wurden.
Der Raum wirkt wie eine breite, von Pfeilern gestützte Halle, an die sich einige intime Kapellenräume anlehnen. An der Wand des nördlichen Seitenschiffes befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler des 16. bis 18. Jahrhundert.
 
Der Hohe Chor blieb weitgehend beim Brand 1867 und beim Bombenangriff 1944 verschont. In seiner Mitte befindet sich der gotische Hochaltar.
Unter den Kunstschätzen im Inneren ist auch das aus der Erbauungszeit stammende  Chorgestühl zu nennen. Geschaffen hat das Meister Antze , das auf einer Wange Kaiser Ludwig den Deutschen mit dem Modell der Kirche zeigt. Darüber ist der Bartholomäusfries von 1407 zu finden. Der Chorraum diente den Stiftsherren als eigentliche Stiftskirche, dagegen war  das Langhaus als Pfarrkirche dem Volk vorbehalten.  
Ein weiteres bedeutsames Stück im Inneren ist der 1434 gestiftete Maria-Schlaf-Altar in der Marienkapelle sowie eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe von 1509, das der Steinbildhauer Hans Backoffen aus Mainz geschaffen hat.
Der Dom ist mit zwei Orgeln ausgestattet, wobei die Hauptorgel sich im südlichen Querhaus und die Chororgel sich im Hochchor befindet. 
Da beide Instrumente gleichzeitig erklingen können ist die Orgel von daher mit ihren 115 Registern und 8801 Pfeifen die siebtgrößte Orgel Deutschlands. Die Hauptorgel wurde 1957 von Klais im neobarocken Stil erbaut.
An das südliche Seitenschiff schließt sich die 1487 in spätgotischer Form erbaute Scheidskapelle an. Sie dient heute als Andachtsraum und Taufkapelle. Das Taufbecken wird von einem Putto getragen und stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert.
Von der reichen, im Krieg ausgelagerten Ausstattung sind noch zwei Grabsteine zu erwähnen: Ein Ritter mit dem Helm unterm Arm und im nördlichen Querschiff das Doppelgrab der Familie Holzhausen.

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