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Florenz
   
San Lorenzo, einer der ältesten Sakralbauten der Stadt  
   
San Lorenzo 

Die zu den ältesten Sakralbauten der Stadt gehörende Kirche San Lorenzo wurde 393 geweiht und im 11. Jahrhundert in romanischer Form erweitert. Sie war die Pfarrkirche der Medici, die in dem von Michelezzo entworfenen Palazzo in der Nähe wohnten. Die heutige Form bekam sie von Filippo Brunelleschi, der -im Auftrag der Medici- die Kirche zu einem architektonischen Manifest der Renaissance werden ließ.

In der Alten Sakristei 1422- 28 weisen die tragenden, schützenden Außenmauern auf die Kontinuität der traditionellen mittelalterlichen Bauweise hin. Die senkrechten Bauglieder sind in exakt

berechneter Proportion und Perspektive hintereinandergesetzt. Die in hellem Stein gehaltene Wandbekleidung -mit ihrem Lisenen, Kapitellen, Gebälk und Bogengesims- täuscht eine strukturelle Funktion vor, dient aber tatsächlich rein ornamentalen Zwecken. Die Dekoration ist gemalte Architektur und betont zusätzlich das Grundkonzept des Raumes. Ihre Schönheit verdankt die alte Sakristei vor allem ihren Proportionen, deren vollendete Harmonie in der Raummitte wahrzunehmen ist.

Nach dem Tod Brunelleschi übernahm sein Schüler Minetti die Fertigstellung des Langhauses. Das Langhaus bildet ein in sich funktionierendes System, da die Raumteile klar aufeinander bezogen sind. Das Verhältnis von Mittelschiff zu Seitenschiff zu Kapellentiefe ist wie 4:2:1, und die Höhe der Schiffe ist zweimal die Breite. Das bedeutet, dass mathematische Grundverhältnisse die Ausmaße des Baues bestimmen.

Die neue Kirche San Lorenzo fand ihre Vollendung erst im Jahre 1469, also 23 Jahre nach dem Tod Brunelleschis. Dennoch lässt sie sich als sein Werk bezeichnen, da sie nach seinem Grundkonzept gebaut ist

Die von Michelangelo geplante Fassade unterblieb wie hier an der unfertige Fassade von San Lorenzo zu erkennen ist.

Im Hintergrund lässt sich der Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert erkennen, die kleine Kuppel der Neuen Sakristei mit zwölfeckiger Laterne stammt aus dem 16. und die große Kuppel der Capella dei Principi aus dem 17. Jahrhundert.

San Lorenzo 
Statt der Errichtung einer neuen Fassade wurde Michelangelo mit der Fertigstellung der neuen Sakristei und ihrer Ausstattung als Grabkapelle betraut. Bei der Gestaltung setzte sich Michelangelo über jede bestehende
Kompositionsregel hinweg und strukturierte die neue Sakristei von einem kastenförmigen zu einen dynamisch belebten Raum.
Grabmal Giuliano de Medici 

Die geschaffenen Figuren des Grabmales Giuliano de Medici, Herzog von Nemours mit den Liegefiguren von Tag und Nacht, sowie das Grabmal des Lorenzo de Medici, Herzog von Urbino mit den Liegefiguren Morgens und Abends, gehören nicht nur zu den Höhepunkten Florentiner Grabmalskunst, sondern auch zu den bedeutendsten Leistungen der europäischen Kunst.

Michelangelo teilte die beiden einander gegenüberstehenden Marmorwände auf und gliederte sie in drei übereinanderliegende Felder. Das untere Feld wird durch die Präsenz der Sarkophage mit den außergewöhnlichen Voluten geprägt, auf den die allegorischen Stauen ruhen. Im mittleren Feld sind in den tieferen Nischen die Statuen der Herzöge dargestellt und der oberste Bereich ist mit Girlanden vorspringenden Balusterpaaren gestaltet.


Schräg gegenüber von San Lorenz demonstriert der Palazzo Medici Riccardi die Macht der einst die Stadt beherrschenden Familie.
   
 

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