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Florenz
   
Palazzo Medici-Riccardi wirkt monumental  
   
Palazzo Medici Riccardi 

 

 

Der Palazzo Medici-Riccardi -von Michelezzo erbaut- ist ein Quaderbau, der durch seine übergroße Dimensionierung monumental wirkt, was sich als Ausdruck der Macht und Machtbehauptung verstehen lässt. Michelozzo baute etwa 20 Jahre an diesem Palast, er wurde 1460 vollendet.

Die Fassade des Bauwerks ist, durch die unterschiedliche Steinbehandlung der drei Geschosse, gegliedert. Das Mauerwerk im Erdgeschoss besteht aus ungeglätteten und wenig bearbeiteten Polsterquadern. Das erste Obergeschoss wird vom Erdgeschoss mit Gesimse getrennt, die Fläche zeigt eine ähnliche Verzierung, jedoch sind die Steine der Fassade geglättet. Das ornamentale wird in diesem Bereich zudem durch die Kreuze zwischen den Fensterumrahmungen betont. Das oberste Geschoss zeichnet sich durch glatte Wandflächen aus und wird nach oben von einem Kranzgesims abgeschlossen.

Das festungsartig umschlossene Erdgeschoss wurde sowohl für Händler, Kunden und Besuchern, als auch für Stallungen, Küchen und Wohnungen der Angestellten genutzt. Die Durchfahrt ließ in ihrer Dimension die Passage mit Reitern und Wagen zu. Der zentrale Loggienhof und die geöffnete Innenfassade des Palazzos diente der Lichterschließung und der Repräsentation. Das erste Obergeschoss erfüllte mit seinen Prunkräumen den repräsentativen Stil, und wurde von daher auch "piano nobile" genannt. Im zweite Obergeschoss befanden sich die eigentlichen Wohnräume der Familie mit Schlaf- und Lagerräumen. Der Innenhof des Palazzos ist quadratisch, und die relativ kleinen schmalen Räume sind ringsum ihn angeordnet.

 

Vom Hof führt eine Treppe zur Palastkapelle im ersten Geschoss, die nach Entwürfen von Michelezzo erbaut wurde.

Berühmt ist sie vor allem wegen des Freskenzyklus „Der Zug der Heiligen Drei Könige auf dem Weg nach Bethlehem", der von Benozzo Gozzoli gemalt worden ist. Darin hat Gozzoli zahlreiche Porträts zeitgenössischer Persönlichkeiten integriert. Dekorativer Reichtum und Kostbarkeit bestimmen den Charakter des festlichen Ensembles.

Die sehr gut erhaltenen farbenprächtigen Fresken vermitteln die Kulturvorstellung und die sich festigende Vormachtstellung der Medici in der Renaissance.
Benozzo Gozzoli "Der Zug der heiligen Drei Könige" 
Benozzo Gozzoli "Der Zug der heiligen Drei Könige"

Auf dem Altarbild war die "Anbetung im Walde dargestellt", die der bei den Medici ebenfalls sehr angesehene Filippo Lippi gemalt hat und die sich mittlerweile in der Berliner Gemäldegalerie befindet. Das Museo Mediceo zeigt in vier Sälen neben Porträts auch Ausstattungstücke aus dem Besitz der Medici-Familie.

 
Nach diesen Eindrücken ist über die Via Cavour in nördlicher Richtung das Kloster San Marco zu erreichen. Hier sind vor allem die wunderschönen Fresken zu bewundern.

 

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