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Florenz
   
Palazzo Pitti erfüllte Repräsentationsbedürfnisse
   
Palazzo Pitti 

Der imposante, drei Etagen umfassende Palazzo Pitti auf der anderen Arnoseite wurde ab 1457 als Wohnhaus für den reichen Bankier Luca Pitti etwas oberhalb des weitläufigen gleichnamigen Platzes erbaut. Der Architekt Luca Fancelli leitete die ersten Bauarbeiten nach den Brunelleschi zugeschriebenen Entwürfen. Ein Jahrhundert später kauften die Medici den Palast und Eleonora von Toledo, die Frau Cosimas I., ließ ihn durch Bartolomeo Ammanati nicht nur erweiterten sondern auch komplett erneuern. Aus dieser Zeit stammt auch der wunderschöne Innenhof, der nach einem Plan von Ammannati entworfen ist.

Palazzo Pitti
Die dreigeschossige Fassade zeichnet sich durch eine von Etage zu Etage leichter werdende Rustikaquaderung aus. Die Auflösung der 3 Hofseiten mit dorischer, ionischer und korinthischer Ordnung in Rustikaquaderwerk lassen die Hofansicht zu einer der originellsten Lösungen der manieristischen Architektur und zugleich zu einem gelungenen Übergang zur manieristischen Gartengestaltung des Boboli-Gartens werden.
Ab 1592 fand ein weiterer Ausbau unter Alfonso I. statt. Der Palast wurde um 3 Fensterachsen auf die heutige Ausdehnung vergrößert. Dem etappenweisen Ausbau entspricht die Ausstattung mit Fresken des Manierismus, des Barock sowie der italienischen Romantik. Wertvolle Bilder, die den Grundstock der Galleria Palatina ausmachen kamen ebenso hinzu wie antike und zeitgenössische Statuen. 1860 ging der Besitz mit der seit den Medici bedeutend erweiterten Gemäldegalerie in das Eigentum der Krone von Italien über. König Vittorio Emanuele III. schenkte ihn 1919 schließlich dem Staat, der die Museen erweitern ließ.

Heute befinden sich in den Räumen verschiedene Museen und Galerien, die wichtigste die Galleria Palatina, bestehend aus Privatsammlungen der Großherzöge, mit Meisterwerken aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, darunter Werke von Tizian, Giorgione, Raffael, Rubens. Sie gehört ebenfalls zu den bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt.

Im Erdgeschoss des Palazzos ist in den ehemaligen Sommergemächern des Großherzogs das Museo degli Argenti untergebracht. Es zeigt eine kostbare Sammlung von Tafelsilber, Juwelen und Stoffen der Großherzoglichen Schatzkammer. Weitere Schaustücke stammen aus den Uffizien, dem Bargello sowie dem Schatz der fürstlichen Erzbischöfe von Salzburg und der italienischen Könige.

Auf toskanische Malerei des 19. und 20. Jahrhundert ist im zweiten Stockwerk die Galleria d'Arte Moderna spezialisiert. Sie zeigt nicht nur eine beeindruckende Übersicht über die Malerei anderer italienischer Schulen, sondern auch Beispiele der Bildhauerei aus dieser Zeit.


Dem Palast angeschlossen ist zudem das Museo delle Carozze, das eine Sammlung von Prunkkutschen, Kaleschen und Wagen aller Art zeigt, die im 18. und 19. Jahrhundert benutzt wurden.

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