head_neu

 


Werbung

 

Darmstadt   - Einleitung

Luisenplatz
Ludwigsmonument
Kollegiengebäude
Obelisk-Alice-Denkmal
St. Ludwigs-Kirche
Staatstheater
Altes Pädagog
Stadtkirche
Altes Rathaus
Residenzschloss
Weißer Turm
Hessisches Landesmuseum
Mollerbau
Darmstadtium
Jugendstilbad
Mathildenhöhe
 -  Hochzeitsturm
 -  Künstlerkolonie 
 -  Russische Kapelle

 

 

Stadtplan - Ausschnitt

 

 

 

 

 

Darmstadt  
   
Künstlerkolonie - Höhepunkt des Kulturlebens Darmstadts  
 
Darmstadt - Ernst-Ludwig-Haus
Ernst Ludwig Haus
Die Künstlerkolonie entstand 1899, als sieben Künstler im Auftrag des hessischen Großherzogs Ernst Ludwig neuzeitliche und zukunftsweisende Bau- und Wohnformen entwickeln sollten. Darunter waren Künstler und Architekten wie Joseph Maria Olbrich,  Peter Behrens, Patriz Huber, Hans Christiansen, Paul Bürck, Ludwig Habich und Rudolf Bosselt.
Denn der letzte Darmstädter Großherzog Ernst Ludwig war durch Neigung und Begabung sehr mit den Künsten verbunden. Die entscheidende Bedeutung liegt jedoch in der 1899 Gründung einer Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe, mit der er völlig neue Wege beschritt.
Er wollte Kunst, Kultur und Design verbinden, sowie Künstler und Handwerker mit ihrer Arbeit enger zusammenführen. Die Kunst sollte auch im Alltag mit ihren Gebrauchsgegenständen Zugang zu den Menschen finden. Zwischen 1901 und 1914 entstanden vier Ausstellungen in denen die Künstler ihre Vorstellungen präsentierten.

Das Ergebnis, das sie erstmals 1901 der Öffentlichkeit zeigten ging als "Darmstädter Stil" in die Kunstgeschichte ein. Allerdings blieb bei der ersten 1901 eröffneten Ausstellung "Ein Dokument deutscher Kunst" die erhoffte Breitenwirkung aus. Sie erregte zwar Aufsehen, aber die Angebote waren zu teuer, so dass die Ausstellung mit einem Defizit abschloss. Allerdings riefen einige Entwürfe der Künstler in der Darmstädter Möbelindustrie ein großes Interesse hervor. In den drei weiteren Ausstellungen 1904, 1908 und 1914 stellten die Künstler Beispiele für ein bezahlbares Wohnen der Mittelschicht, Kleinwohnsiedlungen oder Arbeiterhäuser vor. Manche der Gebäude wurden nach den Ausstellungen wieder abgetragen, andere wiederum während des Zweiten Weltkrieges beschädigt oder zerstört.

An den großen Förderer des Projekts erinnert heute noch das Ernst Ludwig Haus, das Joseph Maria Olbrich, dem einzigen ausgebildeten Architekten, als Atelierhaus entwarf. Hier waren die Ateliers, Wohnungen und Wirtschaftsräume untergebracht. Zwei monumentale Skulpturen "Mann und Weib" oder "Kraft und Schönheit" von Ludwig Habich geschaffen, flankieren den Eingang, und die Paradiespforte lädt mit ihrer vergoldeten Pflanzenornamentik zum Eintritt in das Gebäude ein.

Seit Ende der 1980er Jahre ist in dem rekonstruierten Ernst Ludwig Haus das Museum Künstlerkolonie Darmstadt untergebracht. Hier ist eine Ausstellung zur Geschichte der Darmstädter Künstlergemeinschaft von 1899 bis 1914 zu sehen. Außerdem werden Möbel, Wohnensembles, Glaskunst, Keramik, Textilien, Metallgerät, Schmuck, Goldschmiedearbeiten, Grafik, Malerei, Plastik und Architekturmodelle gezeigt, zudem finden regelmäßig Sonderausstellungen statt.
Die Künstlerkolonie umfasst an Bauwerken -neben Hochzeitsturm und Ausstellungsgebäude- auch Schwanentempel, Großes und Kleines Haus Glückert, Haus Behrens, Haus Ostermann, Haus Deiters, Haus Habich, Haus Olbrich, Oberhessisches Haus, Ernst Ludwig Haus und das Ateliergebäude von Albin Müller, das dieser zur letzten Ausstellung 1914 entwarf. Darmstadt - Haus Behrens
Haus Behrens
Die Künstlerkolonie bestand während des Ersten Weltkrieges noch weiter, aber es gab keine Berufung von neuen Künstlern mehr. Sie hörte mit der Abdankung des Großherzogs 1918 auf zu bestehen und wurde 1929 aufgelöst. Die Kunstwerke der Künstlerkolonie stellen aber heute noch ein Höhepunkt des Kulturerbes von Darmstadt dar.
   

 

zurück zu Hochzeitsturm | weiter zu Russische Kapelle